Das Gedicht „Die Engel“ stammt von Rainer Maria Rilke.
Sie haben alle müde Münde
und helle Seelen ohne Saum.
Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde)
geht ihnen manchmal durch den Traum.
Fast gleichen sie einander alle;
in Gottes Gärten schweigen sie,
wie viele, viele Intervalle
in seiner Macht und Melodie.
Nur wenn sie ihre Flügel breiten,
sind sie die Wecker eines Winds:
als ginge Gott mit seinen weiten
Bildhauerhänden durch die Seiten
im dunklen Buch des Anbeginns.
Weitere schöne Liebesgedichte
- Der Kuss im Traume
- Der Rabe
- Die Engel
- Er ist gekommen
- Erste Begegnung
- Gefunden
- Gezeiten der Liebe
- Liebesfeier
- Liebesfrühling
- Mein Engel, weiche nicht
- Seele der Liebenden
- Venus, du und dein Kind
- Weißt du noch?
- Wir gehen am Meer im tiefen Sand
- Ghasel (Gedichtsform)